In Saudi-Arabien gibt es sowohl religiöse als auch weltliche Feiertage.
Die religiösen Feiertage richten sich nach dem Islamischen Kalender, dieser basiert auf dem Mondjahr und wurde um 638 n. Chr. eingeführt. Das Mondjahr besteht aus 12 synodischen Monaten a etwa 29,5 Tage, wodurch ein Islamisches Kalenderjahr 354 Tage andauert.
Da ein Monat nur volle Tage aufweisen kann, gibt es im Islamischen Kalender 29 tägige und 30 tägige Monate sowie Schalttage. Mit dem Untergang der Sonne endet und beginnt ein Islamischer Kalendertag. Die weltlichen Feiertage richten sich nach dem Gregorianischen Kalender.
Am 23. September 1932 proklamierte Abd al-Aziz ibn Saud, nach mehreren Eroberungen, das vereinigte Königreich Saudi-Arabien. Von 1932 bis 1953 war Abd al-Aziz ibn Saud König. Der 23. September ist seither der Nationalfeiertag des Landes.
Der Islamische Neujahrstag, Ra’s as-sana al-hidschriyya, findet am 1. Muharram statt. Der Muharram bezeichnet den ersten Monat des Islamischen Kalenders. Am 1. Muharram verließ Mohammed seine Geburtsstätte Mekka und wanderte nach Medina aus.
Am 10. Tag des Muharram wird Aschura („zehn“) zelebriert. Aschura ist einerseits ein Fastentag der Sunniten, das freiwillige Fasten zählt zur Sunna Mohammeds. Sunna bezeichnet die Dinge, die der Prophet Mohammed, laut Überlieferung, getan, gesagt, geduldet oder unterlassen haben soll. Bei den Schiiten ist der 10. Muharram hingegen ein Trauertag. An diesem Datum wurden im Jahr 680 n. Chr. Hussein ibn Ali, für die Schiiten legitimer Nachfolger des Propheten Mohammed, und nahezu alle männlichen Verwandten in der Schlacht von Kerbela getötet. Die schiitischen Passionsspiele, eine 10 Tage andauernde Trauerzeremonie, gehören zu den wichtigsten Ritualen der Schiiten. Während dieser Zeit sind Wallfahrten, Selbstgeißelungen und Inszenierungen üblich. Jeder Tag steht im Zeichen eines anderen Kriegsereignisses.
Am 12. Tag des Rabi‘ al-auwal (dritter Monat des islamischen Kalenders) findet das Mawlid an-Nabi statt, zu Ehren des Propheten Mohammeds, der an diesem Tag in Mekka das Licht der Welt erblickte. Der Feiertag wird mit Gebeten und Rezitationen begangen. Dogmatische Muslime lehnen die Feierlichkeiten ab, mit der Verweisung auf eine verbotene Vergötterung des Propheten Mohammeds. Für diesen Personenkreis ist das Mawlid an-Nabi zudem eine unzulässige Neuerung, die einen Widerspruch zur Sunna darstellt.
Am 1. Ramadan (neunter Monat des islamischen Mondkalenders) beginnt der Fastenmonat der Moslems. Das Fasten gehört zu den Fünf Säulen des Islam, der Ramadan ist ein Monat der Reinigung, Besinnung und Gemeinschaft. Während des Ramadan sind alle muslimischen Frauen und Männer, sofern gesund und erwachsen, dazu aufgerufen, enthaltsam zu sein. Vom Sonnenaufgang (Morgendämmerung) bis zum Sonnenuntergang wird gefastet, in dieser Zeit darf nicht gegessen, nicht getrunken und nicht geraucht werden, auch der eheliche Verkehr entfällt.
Eine kleine Mahlzeit vor dem Morgengebet (Sahur) ist üblich. Nach Sonnenuntergang (nach dem Abendgebet) wird das Fasten mit einer Dattel gebrochen, gemäß der Sunna. Üblich ist auch Milch oder Wasser. Meist wird nach Sonnenuntergang nur eine kleine Mahlzeit zu sich genommen, wobei ein ausgiebiges Fastenbrechen die religiöse Pflicht nicht verletzt.
Am 1. Tag nach dem Ramadan wird das ‚Īd al-fitr („Fest des Fastenbrechens“) vollzogen, das Fest beendet den islamischen Fastenmonat. Das Ramadanfest wird in den ersten drei Tagen des Schawwal beziehungsweise Šawwāl (zehnter Monat des islamischen Mondkalenders) gefeiert. Am ersten Festtag finden sich die Moslems gemeinschaftlich in den Moscheen ein, um ein besonderes Gebet zu sprechen und einer Predigt zu lauschen. Vor allen Dingen die Kinder werden mit Süßigkeiten und kleinen Geschenken beschert, weswegen das ‚Īd al-fitr in einigen Regionen auch als „Zuckerfest“ bezeichnet wird. Das ‚Īd al-fitr ist das zweite Hauptfest des Islam, nach dem Opferfest.
Das Opferfest ‚Īd ul-Adha wird am 10. Dhu l-hiddscha (zwölfter und letzter Monat des islamischen Kalenders) zelebriert und dauert vier Tage. Das ‚Īd ul-Adha (Qurban-Fest) gilt als das höchste islamische Fest und bildet den Höhepunkt der Haddsch, der Wallfahrt nach Mekka. Das Qurban Fest wird in Gedenken an Abraham und der Beinahe-Opferung seines Sohnes Ismael vollzogen. Während des ‚Īd ul-Adha werden Opertiere geschlachtet, sowohl von den Pilgern (Wallfahrt nach Mekka) als auch von den daheimgebliebenen Muslimen. Ein Teil des Fleisches wird an die Armen und Bedürftigen verschenkt.