Mekka

Mekka oder auch Makka al-Mukarrama („Mekka, die Ehrwürdige“) liegt im westlichen Teil von Saudi-Arabien, nahe dem Roten Meer und ist die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz sowie religiöses und kulturelles Zentrum.

Die Geburtsstadt des Propheten Mohammed und heiligste Stätte der Muslime liegt eingebettet zwischen zwei Bergketten. Etwa 1,3 Millionen Menschen sind in Mekka beheimatet.

Die heilige Stadt lag an der Weihrauchstraße (Südarabien zum Mittelmeer), eine der ältesten Handelsrouten weltweit, und entstand wahrscheinlich als Lager- und Handelsplatz für Karawanen.
Zu welchem Zeitpunkt eine dauernde Besiedlung eintrat, ist nicht bekannt. Den islamischen Quellen zu Folge brachte der Stammesvater Abraham seine Frau Hagar und den gemeinsamen Sohn nach Mekka. Im Koran wird Mekka als trockener Ort beschrieben, der als Siedlungsraum wenig geeignet erscheint. Abraham wandte sich an Gott und bat, um die Versorgung seiner Familie und um die Herzlichkeit der Menschen. Der Legende nach neigten sich die Wasservorräte dem Ende und Abrahams Frau, Hagar, verließ das Zelt, um nach Wasser und Karawanen zu suchen. Als sie zum Zelt zurückkehrte, entdeckte Hagar neben ihrem Sohn eine Quelle. Die Quelle existiert noch heute und wird als Zam Zam bezeichnet. Vögel kreisten über dem Tal und versetzten die aus dem Jemen kommenden Karawanen ins Staunen, schließlich war bekannt, dass es in diesem Tal kein Wasser gab. Weil die Vögel jedoch ein Zeichen dafür sind, dass es Wasser geben muss, zogen die Karawanen in das Tal und fanden dort Hagar und ihren Sohn. Die Karawanen ließen sich in Mekka nieder. Abraham und sein Sohn Ismail errichteten später die Kaaba („Kubus“), das zentrale Heiligtum des Islams und Ziel unzähliger Pilger.

Etwa 2,5 Millionen Muslime pilgern jedes Jahr nach Mekka. Die Pilger werden vorrangig in gigantischen Zeltstädten, die extra errichtet werden, untergebracht und von der Regierung mit Nahrungsmitteln versorgt.

Das erste Gotteshaus soll vom Propheten Adam erbaut worden sein, im Laufe der Zeit geriet die Kaaba jedoch in Vergessenheit. Durch göttliche Fügung entdeckten Abraham und Ismail die Ruine und bauten die Kaaba wieder auf. Das etwa 13 m hohe, würfelförmige und fensterlose Bauwerk steht auf einem 25 cm hohen Marmorsockel, im Innenhof der Großen Moschee (al-Masdschid al-Haram).

Innerhalb des Haddsch (Pilgerfahrt nach Mekka) laufen die Pilger siebenmal gegen den Uhrzeigersinn um das Heiligtum. Während dieser Umrundung, die als Tawaf bezeichnet wird, preisen die Pilger Allah. Der Raum zwischen der Kaaba und der Hatīm (Marmormauer) wird während der rituellen Umrundung nicht betreten, hier sollen Hagar und Ismail begraben sein. Das höchste Heiligtum des Islam legt zudem die Gebetsrichtung der Muslime fest. Der Koran schreibt vor, dass jeder Muslime, egal auf welchem Teil der Erde er sich befindet, Richtung Kaaba / Mekka beten soll.

Die heilige Stätte darf nicht durch Ungläubige beschmutzt beziehungsweise verunreinigt werden, demzufolge dürfen Nichtmuslime diese nicht betreten. Unter anderem sorgen Straßensperren und eine Umgehungsstraße um die heilige Stadt für die Einhaltung dieses Gebots. Allerdings gelang es in den letzten Jahrhunderten einigen Nichtmuslimen die heilige Stadt zu betreten, oft als Moslems getarnt. Hierzu gehören unter anderem der deutsche Arzt, Naturforscher und Orientalist Ulrich Jasper Seetzen (1809), der Schweizer Orientreisende Jean Louis Burckhardt, welcher auch an der Haddsch teilnahm (1814), und der deutsche Schriftsteller und Orientalist Heinrich Karl Eckard Helmuth von Maltzan, der im Jahr 1860 als Muslim getarnt nach Mekka reiste. Für den erforderlichen Pass bestach Maltzan einen algerischen Araber. Nachdem der offizielle Passeigentümer verstorben war, veröffentlichte Maltzan 1865 einen Bericht über seine Reise in die heilige Stadt. Als muslimischer Pilger verkleidet, nahm der britische Forscher, Übersetzer, Konsul, Offizier und Orientalist Sir Richard Francis Burton an verschiedenen religiösen Zeremonien in Mekka teil und lieferte 1853 eine detaillierte Beschreibung der heiligen Stadt.