Dschidda, die bedeutendste saudi-arabische Hafenstadt am Roten Meer und „Tor nach Mekka“, besteht aus dem circa 3 Jahrhunderte alten „Neuen Dschidda“ und dem etwa 646 gegründeten „Alten Dschidda“.
Mehr als 3 Millionen Menschen leben in der Großstadt, die eingebettet zwischen dem Roten Meer und dem Asir Gebirge liegt. Die Mehrheit der Bevölkerung ist in der Erdölindustrie tätig.
Dschidda beherbergt den wichtigsten Exporthafen für Erdölprodukte und Vieh, wie beispielsweise Schafe, Ziegen und Kamele. Jedes Jahr besuchen zahlreiche Pilger die Hafenstadt, insbesondere Afrikaner, Pakistani und Indonesier. Im Gegensatz zu Mekka werden in Dschidda beziehungsweise Jiddah (englisch) auch Besucher anderer Religionen empfangen.
Etliche Hotelanlagen und Paläste säumen die etwa 60 km lange Prachtstraße Corniche, die an der Küste entlang führt.
Für den Namen der Hafenstadt gibt es verschiedene Erläuterungen. Zum einen bedeutet Dschidda „Seeküste“, ein Hinweis auf die Lage der Stadt am Roten Meer. Andererseits wird die Stadtbezeichnung von einigen „Dschadda“ ausgesprochen, dies wiederum bedeutet Großmutter und verweist auf Eva, die gemäß islamischer Tradition in Dschidda begraben sein soll. Im Jahr 1975 wurde das angebliche Grab allerdings zubetoniert.
Grund hierfür waren die zahlreichen Pilger, die am Grab beteten, diese Handlung gilt als schwerer Verstoß gegen den wahhabitischen beziehungsweise salafitischen Islam, dem mehr als 70% der Bevölkerung angehören.
In der Praxis finden sich verschiedene Schreibweisen, beispielsweise Jeddah, Jedda, Jidda, Dschiddah, Djidda und Djeddeh.
Zwei Abkommen sind nach der saudi-arabischen Großstadt benannt. Das Erste Abkommen von Dschiddah beendete die britische Herrschaft. Großbritannien hatte im Ersten Weltkrieg das Gebiet entlang der Westküste erobert (Britisches Protektorat Arabien) und trat dieses 1927 an König Abdul Aziz ab. Im Ersten Abkommen wurden jedoch nur die Nordgrenzen des Königreichs festgelegt, verschiedene Streitigkeiten in Bezug auf die anderen Grenzen entstanden. Das Zweite Abkommen von Dschiddah (2000/2002) legte die Südgrenzen fest und beendete den schwelenden Konflikt.